Die Venus wird als die Schwester der Erde bezeichnet, was in erster Linie daran liegt, dass sie nur ein wenig kleiner ist und der Erde von allen Planeten am nächsten kommen kann.
Jeder hat sie schon einmal als hellen Morgen- oder Abendstern gesehen. Sie ist nach Sonne und Mond das hellste Gestirn am Himmel und in ihrem blendend weißen Glanz kaum zu übersehen.
Ihre Oberfläche hält sie gut versteckt, denn sie ist von einer dicken Wolkenhülle umgeben, die nur mit Hilfe von Radartechnik durchdrungen werden konnte. Ihre dichte Kohlendioxidatmosphäre verleiht der Venus einige höllische Eigenschaften. Der Atmosphäendruck an der Oberfläche beträgt 90 bar, wie in 900 Metern Wassertiefe auf der Erde. Der Treibhauseffekt hält die Temperatur durchgehend auf über 460 °C. Dazu fällt schwefelsäurehaltiger Regen auf die glühendheiße Gesteinswüste nieder. Oh du holder Abendstern!
Leben ist auf der Venus also kaum möglich und auch auf menschliche Besucher wird sie deshalb wohl noch länger warten müssen.
Der Blick durch ein Teleskop zeigt deutlich die Phasengestalt. Gerade wenn sie die Erde innen überholt uns recht nahe steht, ist die schmale Sichel auch recht groß und schon im Fernglas zu erkennen. Mehr ist im Teleskop leider nicht zu sehen, da die Wolkenhülle jeden Blick auf die Oberfläche vereitelt.
Raumsonden konnten die Oberfläche mit Radar sichtbar machen und haben Formationen ähnlich der Erde gefunden. Vulkane, Berge, Schluchten und Einöden. Russische Landesonden haben in den 60-iger Jahren einige wenige Bilder und Messdaten von der Venusoberfläche zur Erde gesendet, bevor sie zerstört wurden. Erfreuen wir uns also lieber an dem schönen Anblick des Abendsterns.